Andy Warhol zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 20.
Jahrhunderts. Zu seinem Œuvre gehören zahlreiche Filme, die der
Öffentlichkeit in den letzten Jahren sukzessive in restaurierten Kopien
zugänglich gemacht worden sind. Die Vorlesungsreihe EASIER THAN PAINTING ging der These
nach, dass Warhols lange verborgen gebliebene Filme möglicherweise der
wichtigste Teil seines Werkes sind.
Die Reihe verstand sich
als öffentliche „Film and Lecture“-Serie im Programm des Kinos im
deutschen Filmmuseum und als Lehrveranstaltung. Die Veranstaltungen
bestanden jeweils aus einem Vortrag, gefolgt von einer Filmvorführung
und einer Diskussion. Vorgeführt wurden die Filme ausschließlich im
Original-Filmformat, genauer in restaurierten Kopien aus der Sammlung
des Museum of Modern Art in New York.
Warhols ästhetische Konzeption ist generell auf den Film ausgerichtet.
Schon in seiner Malerei und seinen Siebdruck-Arbeiten hat Warhol immer
wieder den Starkult zum Thema gemacht. Serialität und Reproduzierbarkeit
der technischen Bildmedien sind von Anfang an Gegenstand seiner Kunst.
Es scheint somit nur konsequent, dass Warhol 1963 anfing, Filme zu
machen und sich diesem Medium über längere Zeit hinweg fast
ausschließlich widmete. Die Bandbreite seines filmischen Schaffens
reicht von den fast 500 „Screen Tests“ berühmter Persönlichkeiten aus
Kunst und High Society über die frühen experimentellen Filme bis zu
den von ihm produzierten Kinofilmen aus den späten 1960er und frühen
1970er Jahren.
Aus diesem reichen Fundus, der im
Verlauf der letzten Jahren erst wieder sukzessive in Form von
restaurierten Fassungen zugänglich geworden ist, wurden im Zuge der
Veranstaltung an 15 Abenden über 20 Werke aufgeführt, teilweise zum
ersten
Mal in Deutschland.
Im Rahmen der Reihe hielten namhafte internationale Spezialisten Vorträge
zu Warhol-Filmen ihrer Wahl (s.u.). Die Reihe wurde von den
Studierenden des hFMA-Netzwerks, aber auch von der breiteren
Öffentlichkeit sehr stark angenommen und sorgte auch über Deutschland
hinaus namentlich in den USA für starkes Aufsehen, wie dies namentlich
Gesprächen mit amerikanischen Wissenschaftlern, Kuratoren und Kritikern
zu entnehmen war. Im Schnitt nahmen über 100 Personen an den Anlässen
Teil.
Die Reihe wurde damit zur erfolgreichsten Film & Lecture-Serie überhaupt in der Geschichte des Deutschen Filmmuseums Frankfurt.
Die Beiträge zu der Reihe sind als Video- Aufzeichnungen auf dem youtube-Kanal des Filmmuseums zugänglich und werden in schriftlicher Form in einem Band publiziert werden, der als
Teil der „Film Denken“-Reihe im Fink Verlag in der Herausgabe durch
Marc Siegel und Henning Engelke erscheinen soll.
Veranstaltet wurde die Vortragsreihe von der
Goethe-Universität (Institut für Kunstgeschichte, Institut für
Theater-, Film- und Medienwissenschaft) in Kooperation mit der
hessischen Film- und Medienakademie.
Kuratiert wurde die Reihe von Henning
Engelke, Vinzenz Hediger, Regine Prange und Marc Siegel.