Hedy oder Hedy, the Shoplifter ist von den von Warhol selbst
gedrehten Filmen derjenige, der einem konventionellen Spielfilm am
nächsten kommt. Es gibt Schauspieler, die Rollen spielen, eine Handlung
und verschiedene Szenen und Bauten. Auch wenn diese Elemente nicht
entscheidend sind, oft nur angedeutet werden, stellt der Film damit fast
so etwas wie eine Ausnahme dar.
Auf der anderen Seite
wird vor der Folie der angedeuteten Erzählhandlung und den Dialogen von
Ronald Tavel erst recht Einiges klar, das für den konzeptuellen
Zuschnitt von Warhols Filmen zwischen 1964 und 66 zentral war: Blicke,
Posen, Klänge, Schatten – und ihr Eigenleben. Aber eben auch: die sich
sehr weit vorwagenden Persönlichkeitsdesigns von Mary Woronov und Jack
Smith, die hier beide mitspielen.
Ort, Programm und Termin:
Filmmuseum am Schaumainkai 41, Frankfurt am Main
Vortrag, Filmvorführung und anschließende Diskussion
22.05.2014, Veranstaltungsbeginn ist um 20 Uhr
Filmprogramm:
Hedy, 1966, 67’
Diedrich Diederichsen
ist Professor für Theorie, Praxis und Vermittlung von Gegenwartskunst am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie
der Bildenden Künste, Wien.