Der 23. Marburger Kamerapreis und die 25. Bild-Kunst Kameragespräche mit Preisträger Sturla Brandth Grøvlen finden am 02. – 04. Mai 2024 vor Ort in Marburg statt. Der Preis wird verliehen durch Universitäts-Präsident Prof. Dr. Thomas
Nauss und Oberbürgermeister und Kulturdezernent Dr. Thomas Spies. Die Laudatio hält Sebastian Schipper.
Studierende aus dem hFMA-Netzwerk können wieder ein Exklusivgespräch mit dem Preisträger führen,
in dem sie dem renommierten Kameramann aus Norwegen in einem nur ihnen
vorbehaltenen Gespräch am 03. Mai nahe kommen können.
Die Anmeldung zum Exklusivgespräch ist bis 30.04. möglich (Gruppen bitte bis 22.04. anmelden), weitere Details unter "Teilnahme Infos".
Sturla
Brandth Grøvlen erschien vor knapp zehn Jahren mit einem Paukenschlag
auf der internationalen Filmbühne. Für seinen zweiten Spielfilm VICTORIA
(2015, R: Sebastian Schipper), der in 140 Minuten ohne einen einzigen
Schnitt die Geschichte eines gescheiterten Bankraubs erzählt, bekam der
in Norwegen geborene Bildgestalter auf der Berlinale den Silbernen Bären
für eine herausragende künstlerische Leistung verliehen.
Der
dynamische, jugendliche Geist, der sich in der Ästhetik und den
rebellisch-neugierigen Figuren von VICTORIA spiegelt, findet sich auch
in vielen anderen der von Grøvlen fotografierten Filme wieder. Oft
bewegt
sich seine Kamera mit Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe und
dynamisiert das Geschehen, indem Bewegungen flexibel aufgegriffen,
begleitet und fortgeführt werden. So übertragen sich das Rohe und
Zornige der Charaktere, aber auch ihre Ängste und Nöte in eine
vibrierende Visualität.
Die von Grøvlen fotografierten
Filme sind im ambitionierten Feld des europäischen Arthousekinos
beheimatet, tauchen von dort aber in unterschiedliche Genres wie
Thriller, Western, Kriegsfilm, Fantasy, Science-Fiction und Horror ein.
Für
das bildgewaltige Kriegsepos KRIGSSEILEREN (War Sailor, 2022, R: Gunnar
Vikene), das als norwegischer Beitrag für die Academy Awards
eingereicht worden war, wurde Grøvlen für den goldenen Frosch auf dem
Camerimage Festival nominiert und erhielt als besondere Anerkennung den
Spotlight Award der American Society of Cinematographers. Diese
Auszeichnungen krönen eine besonders produktive Schaffensphase, denn die
Hälfte von Grøvlens insgesamt vierzehn abendfüllenden Spielfilmen ist
erst innerhalb der letzten drei Jahre erschienen.
Der Marburger
Kamerapreis honoriert die stilistische Bandbreite von Sturla Brandth
Grøvlens bildgestalterischer Arbeit, ihre thematische Vielfalt, seine
künstlerische Kontinuität und seine eindrucksvolle Schaffenskraft. Die vollständige Begründung des Beirats und weitere Information finden sich in der Pressemappe.
Der Marburger Kamerapreis hat
sich erfolgreich etabliert als eine Auszeichnung, mit der herausragende
Vertreter der Kamerazunft geehrt werden. Die Kameragespräche haben sich
zu einem Treffpunkt für Kameraleute, Studierende aus zahlreichen
hessischen und deutschen Hochschulen, Filmwissenschaftler und
Filmkritiker, aber auch für eine breite interessierte Öffentlichkeit
entwickelt.