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Project

Lecture & Film: "Krise, Kritik, Komödie: Ernst Lubitsch“

Schnell wie der Witz. Die Filme von Ernst Lubitsch. 
hieß die Veranstaltungsreihe, die sich mit dem Werk eines Regisseurs auseinandersetzte, der zugleich zu den Protagonisten des Kinos der Weimarer Zeit und zu den größten Namen der Geschichte Hollywoods gehört. 
An 15 Terminen hat ab Herbst 2016 jeweils eine Filmvorführung mit anschließender Diskussion und ein Vortrag zum Film...

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Schnell wie der Witz. Die Filme von Ernst Lubitsch. 

hieß die Veranstaltungsreihe, die sich mit dem Werk eines Regisseurs auseinandersetzte, der zugleich zu den Protagonisten des Kinos der Weimarer Zeit und zu den größten Namen der Geschichte Hollywoods gehört. 

An 15 Terminen hat ab Herbst 2016 jeweils eine Filmvorführung mit anschließender Diskussion und ein Vortrag zum Film stattgefunden. Internationale SpezialistInnen schafften in der Vortragsreihe neue Zugänge zum umfangreichen Werk Lubitschs und stellten dabei die Frage nach der Komödie als Form der (Gesellschafts-)Kritik.

In der internationalen Film & Lecture-Reihe schauten sich Spezialistinnen Lubitsch-Filme ihrer Wahl unter einem neuen Blickwinkel an. Der Eintritt zu den Vorträgen in Verbindung mit Filmvorführungen und anschließender Diskussion war wie immer frei. 


In Filmen von Ernst Lubitsch ist es im Nu um einen geschehen. Das fängt eigentlich schon mit den Titeln an. Wer nennt seine Filme schon: Der Blusenkönig, Käsekönig Holländer, Die Wohnungsnot oder Der G.m.b.H.-Tenor ? – und das sind jetzt auch nur gerade mal vier der Filme von Lubitsch, die verschollen sind. 

Lubitsch ist schnell. 1915 in Berlin dreht er 11 Filme, 1932 in Hollywood 5, darunter Trouble in Paradise. Lubitsch ist immer schon woanders. Als Asta Nielsen sich beklagt, sie habe in seinem Film gar nicht richtig weinen können, schreibt Lubitsch ihr 1920 offen im Brief: “Sie können es mir immer noch nicht verzeihen, daß ich sie bei einer Großaufnahme, statt 5 nur 2 Meter haben weinen lassen. Aber glauben Sie mir, Ihre Tränen kullerten so echt aus den Augen über die Backen auf die Bluse, daß das Publikum nach 2 Metern vollauf ergriffen war.” 3 Meter mehr sind für ihn “über-flüssig”. 

“Außerdem waren ihm in seinen Filmen die Türen immer wichtiger als die Menschen”, schreibt Frieda Grafe in “Was Lubitsch berührt. (Schnell wie der Witz)”. Witzig meint etymologisch nicht einfach nur, dass es etwas zu lachen gibt. Gewitzt ist jemand, der wach ist. Der scharf beobachten kann. Einfälle hat. Präzise ist. In der Militärzuckerbäckergarnison der Bergkatze ißt der Trompeter im ovalen Rähmchen gerade eine Wurst, als er zum Morgenappell bläst. In vier Hochbetten nebeneinander räkeln sich Soldaten im Nachthemd. Einer klettert müde aus dem Bett, schlurft zum Fenster, schaut hinaus. Und macht es zu. Der Zuckerbäckerkommandant kommt in den Schlafsaal, zwirbelt seinen Schnurrbart und brüllt irgendetwas, das keiner versteht. Das Tempo zieht an. Katzenwäsche. Der Kommandant geht, die Soldaten springen zurück ins Bett. Draußen halten fünf Soldaten einen Plausch. Der Kommandant schleicht sich von hinten an. Seine Frau reisst ein anderes Fenster auf. Erster Zwischentitel (nach vier Minuten): “Ruhe!” 

Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität und des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA), mit finanzieller Unterstützung der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe Universität und des Kulturamts der Stadt Frankfurt.


Die Veranstaltung stand allen Studierenden des hFMA-Netzwerks offen! Aufgrund der Beteiligung des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ waren die Veranstaltungen kostenfrei zugänglich. Die Studierenden der beteiligten Institutionen konnten im Rahmen der Veranstaltung Scheine erwerben. Sämtliche Vorträge sind aufgezeichnet worden und sind hier abrufbar: http://ernst-lubitsch.de/



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