Die internationale Tagung "Critical Barbra", die vom 14.-17.12. im
DFF Filmmuseum, jüdischem Museum und Goethe-Universität stattfand,
verband wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit Leben und Werk der
Sängerin, Schauspielerin, Regisseurin, Autorin und Aktivistin Barbra
Streisand mit Filmprogrammen und Performance-Elementen und richtete sich
an Film-, Medien- und Musik-Studierende und an ein breites
kulturinteressiertes Publikum.
"Critical Barbra" setzte sich
in Performances und Vorträgen und Diskussionen von und mit namhaften
Spezialist*innen mit den vielen Facetten dieser Medien und Gattungen
übergreifend erfolgreichen Künstlerin auseinander. Die Veranstaltung
leistete auch einen Beitrag zur Debatte um Antisemitismus in der Kunst
und verwies auf die Rolle Frankfurts als Zentrum jüdischer Kultur und
Geburtsort der Filmwissenschaft in Deutschland.
Anlässlich der
Eröffnung der Tagung führte am 14. Dezember die US-amerikanische
Regisseurin Cheryl Dunye, unter anderem bekannt für ihr Werk THE
WATERMELON WOMAN (1996), im Kino des DFF in William Wylers FUNNY GIRL
ein.
Die Veranstaltung stand allen Studierenden der
hFMA kostenlos zur Teilnahme offen. Im Rahmen und im Zusammenhang mit
der Veranstaltung konnten überdies Teilnahme und Leistungsscheine
erworben werden.
Barbra Streisand, geboren 1942 in
Brooklyn, gilt mit ihrer Mezzosopranstimme mit einem Umfang von mehr als
drei Oktaven und einzigartigen Techniken als eine der begabtesten und
vielseitigsten Sängerinnen und Entertainerinnen der zweiten
Jahrhunderthälfte. Schon in ihren frühen 20ern zum Star geworden, ist
Streisand eine der wenigen Künstler*innen, die sowohl als Sängerin wie
als Schauspielerin und Tänzerin über Jahrzehnte erfolgreich war.
Nach
ihrem frühen Erfolg als Sängerin stieg sie in den 1960er und 1970er
Jahren zum Filmstar auf und war als Regisseurin eigener Filme seit den
1980ern für mehr als zwei Jahrzehnte die wohl mächtigste Frau in der
US-amerikanischen Film- und Unterhaltungsindustrie.
Sie ist aber
auch in einem anderen Sinn bedeutend: Streisand war der erste erkennbar
jüdische Weltstar und unterschied sich damit von ihren Vorgängern im
US-Showgeschäft, die ihre Herkunft immer zu vertuschen versucht hatten.