Das Seminar 'Fulldome-Filme in 3D Audio' läuft ab dem Wintersemester
2020 über 2 Semester. In ihm werden Fulldome-Filme erarbeitet, die
gleichzeitig – für die adäquate klangliche Darstellung – mit einem
3D-Audio Soundtrack versehen werden sollen. Im Mittelpunkt der
Produktionen stehen Realfilme, anhand welcher der bildsprachlich,
dramaturgisch und darstellerisch spezifische Umgang im 360°-Environment
ausgelotet wird. Die konzeptuell-theoretische Arbeit ist dabei ebenso Gegenstand des
Seminars wie die Realisation einer Filmproduktion d.h.: Skriptarbeit,
Schauspielführung, Tonaufnahme und -gestaltung, Kamera, Schnitt, Montage
u.v.m.
Für die Herstellung von Fulldomefilmen empfiehlt es sich, die dafür
notwendigen audio-basierten Erzähltechniken sorgfältig zu entwickeln, da
sie sich von frontalen dramaturgischen und narrativen Strategien
grundlegend unterscheiden.
Dieses Praxis-Seminar ist der erste
Teil eines Doppelkurses, der in die Produktion von Fulldome-Filmen
münden soll. Um sich von den Routinen der Filmproduktion zu
verabschieden, beginnt der Kurs mit der Entwicklung von soundbasierten
Narrationen, die in 3D-Audio hergestellt werden, einer innovativen
Technologie, die es erlaubt, mit Klang plastisch, also dreidimensional,
zu arbeiten, und andersartige Erzählkonzepte erforderlich macht.
Gleichzeitig führt der Kurs in Prinzipien des Fulldome-Films ein. In
einem Folge-Schritt werden auf dieser Grundlage im Sommersemester 2021
Fulldome-Filme gefertigt. Der aktuelle Kurs kann auch unabhängig von
einer Teilnahme im Sommersemester belegt werden.
Thematisch
widmet sich der Kurs den Themen Migration, Mut und Emanzipation. Diese
werden anhand der Motive des Märchens „Hänsel und Gretel“ identifiziert
und mittels verschiedenartiger, nicht-frontaler, narrativer Methoden,
Haltungen und Konzepte entwickelt.
Es ist vorgesehen, je nach Herkunft oder Interesse der Kursteilnehmer*innen, verschiedenste
Sprachen zu verwenden und damit die immersiven Produktionen auch zu einem transkulturellen
Erlebnis zu machen. Unterrichtssprache ist überwiegend ein leicht verständliches Englisch.
Gemeinsam mit
Schauspiel-Studierenden der HfMDK Frankfurt werden die Szenen erarbeitet
und aufgenommen. Dabei haben die Kursteilnehmer*innen auch vertiefte
Gelegenheit, Grundlagenkenntnisse der Schauspielführung zu erwerben.
Insgesamt übernehmen die Studierenden jeweils konkrete Aufgaben im Team
und lernen damit exemplarisch einen professionellen Produktionsworkflow
kennen: Dies beispielsweise als Autor*innen, Darsteller*innen, in der
Regie, Dramaturgie, im Bereich des Studioengineering, der 3D
Audio-Technik, als Produzent*in oder im Management. Dies bietet sowohl
technisch, organisatorisch als auch gestalterisch-künstlerisch
Interessierten die Gelegenheit, am Kurs produktiv teilzunehmen.
Dozentinnen: Prof. Sabine Breitsameter (Hochschule Darmstadt), Marlene
Breuer (HfMDK/Hessischer Rundfunk), Natascha Rehberg (Hochschule
Darmstadt), Robin Wiemann