Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn und die
hessischen Hochschulen verurteilen den völkerrechtswidrigen Überfall
russischer Streitkräfte auf die Ukraine und sichern den vom Krieg
betroffenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden
Unterstützung zu. Die Hochschulen unterhalten Programme für
Geflüchtete, mit denen sie Menschen in Notsituation eine akademische
Heimat bieten wollen. Das Land Hessen erweitert seinen HessenFonds auf
in ihrem Heimatland verfolgte Forschende.
„Unsere Welt
steht vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen
können; dafür brauchen wir Frieden und internationale Zusammenarbeit“,
erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Der entsetzliche Überfall
Putins auf die Ukraine ist ein Angriff auf die Freiheit in Europa, der
auch unsere europäischen Partnerländer im Baltikum bedroht. Die brutale
Unterdrückung abweichender Meinungen in Russland und Belarus, aber auch
die Situation in Hongkong oder die Machtübernahme der Taliban in
Afghanistan: In einer wachsenden Zahl von Ländern weltweit sind die
Meinungs- und damit auch die Wissenschaftsfreiheit bedroht. Forschende
werden entlassen, verfolgt, verurteilt. Deshalb weiten wir unser seit
2016 bestehendes Stipendienprogramm HessenFonds im Frühjahr 2022 auf in
ihrem Heimatland verfolgte Promovierende sowie promovierte
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus.“
„Angesichts der
militärischen Aggression Russlands sind wir alle aufgerufen, die
ukrainische Zivilgesellschaft zu unterstützen und damit verbunden die
Demokratie und die freiheitlichen Werte, auf denen Wissenschaft fußt.
Die hessischen Hochschulen sind im Kontakt mit ihren ukrainischen
Studierenden und Lehrenden in Wissenschaft. Wir wollen sie mit
Hilfsangeboten begleiten. Deshalb sind die Konferenz der Hessischen
Universitätspräsidien (KHU), die Hochschulen für angewandte
Wissenschaften (HAW Hessen) sowie die Konferenz der
Kunsthochschulpräsidien sehr dankbar, dass das Land Hessen das
hilfreiche und bewährte Instrument HessenFonds jetzt sofort erweitert
hat“, erklären die Sprecherin und die Sprecher der drei Organisationen,
Prof. Dr. Tanja Brühl (KHU/TU Darmstadt), Prof. Dr. Frank Dievernich
(HAW/Frankfurt UAS) und Prof. Bernd Kracke (Kunsthochschulen/HfG
Offenbach).
Das HMWK fördert über den „HessenFonds“ bereits
seit 2016 hochqualifizierte Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden
sowie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die als Geflüchtete nach
Deutschland gekommen sind. Seit diesem Jahr können die Hochschulen
zusätzlich zu Personen mit Asyl- oder Flüchtlingsstatus auch
Promovierende sowie promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
nominieren, die sich noch in ihrem Herkunftsland oder einem Drittstaat
befinden und dort zum Beispiel aus politischen, religiösen oder
ethnischen Gründen bedroht sind. Hessische Hochschulen können ihnen eine
Fortsetzung ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit ermöglichen und sie
zugleich in eigene Forschungsprojekte einbinden.
Aufgrund
der dramatischen Ereignisse nach der Machtübernahme durch die Taliban in
Afghanistan im August 2021 hatte das Ministerium für Wissenschaft und
Kunst bereits im vergangenen Jahr eine zusätzliche Auswahlrunde speziell
für Forschende aus Afghanistan durchgeführt, die in besonderer Weise
durch die Taliban bedroht sind. Hier konnten fünf von hessischen
Hochschulen nominierte Promovierende eine Förderzusage erhalten. „Diese
Chance besteht selbstverständlich auch für verfolgte
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Promovierende aus der
Ukraine oder solche, die aus Belarus in die Ukraine geflohen sind“, so
Dorn. „So helfen wir nicht nur den verfolgten Forschenden, sondern
unterstützen auch die Hochschulen beim Aufbau neuer Kooperationen mit
hochqualifizierten Forschenden. Damit tragen wir zur nachhaltigen
Internationalisierung der hessischen Hochschulen bei.“