Mit ihren surrealistisch inspirierten, anarchischen
Filmkunstwerken gab Věra Chytilová dem Kino in den 1960er Jahren ein
neues Gesicht. Zusammen mit Miloš Forman und Jiří Menzel war sie die
Protagonistin der tschechischen Neuen Welle der 1960er Jahre. Anders als
Forman und Menzel, die das Land nach der Niederschlagung des Prager
Frühlings verließen, blieb Věra Chytilová in der Tschechoslowakei und
arbeitete trotz zeitweiligen Berufsverbots beharrlich weiter.
Über
fünf Jahrzehnte schuf sie ein Werk, dessen subversive Kraft ungebrochen
ist und dessen Formreichtum in seinen Kontinuitäten und Brüchen es neu
zu entdecken gilt. Die „Lecture & Film“-Reihe Zwischen Surrealismus
und Subversion: Die Filme von Věra Chytilová präsentiert die wichtigsten
Arbeiten von Věra Chytilová mit Einführungen von Spezialist:innen, die
Chytilová im Kontext der aktuellen filmwissenschaftlichen Debatte
verorten.
Im Fokus der Lecture am 28. April (Gast wird online
bekanntgegeben) wird Chytilovás VLCÍ BOUDA (1987) stehen, in dem die
Regisseurin Horror- und ScienceFiction-Elemente verbindet.
Der Film
erzählt von einer Gruppe von Jugendlichen, die in die Berge reist und
durch eine Lawine von der Außenwelt abgeschnitten wird. Zugleich häufen
sich merkwürdige Ereignisse. Subtil deckt der Film gesellschaftliche
Dynamiken in autoritären Herrschaftssystemen auf.
Termin und Ort:
28.04., 20:15 Uhr
VLCÍ BOUDA Die Wolfsbaude
ČSSR 1987 R: Věra Chytilová
D: Miroslav Machácek, Stepánka Cervenková, Rita Dudusová. 92 Min. 35mm. OmU
Kino des DFF, Kino (Frankfurt am Main)
Alle Informationen gibt es auf der Website.