Filmfestival Münster #17 // Kurz und gut
33 Filme sind für den Kurzfilmwettbewerb mit Beiträgen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgewählt
MÜNSTER.
Noch nie wurden so viele Filme für den Kurzfilmwettbewerb des
Filmfestivals Münster eingereicht wie in diesem Jahr. Mehr als 640 hat
die fünfköpfige Sichtungskommission angeschaut – normalerwiese sind es
500. Jetzt hat die Kommission 33 Werke aus Deutschland, Österreich und
der Schweiz ausgewählt. Sie laufen in sechs Programmblöcken beim
Filmfestival Münster, das vom 4. bis 8. Oktober im Schloßtheater Münster
stattfindet. Neben der Jury werden auch wieder die Zuschauer die
Favoriten küren. Die Münsterschen Filmtheater-Betriebe stiften den
Publikumspreis, der mit 1.000 Euro dotiert ist.
„Die Vielfalt der
Wettbewerbsbeiträge war noch nie so groß“, sagt Risna Olthuis, die
gemeinsam mit Carsten Happe das Filmfestival leitet. „Neben den
klassischen Kurzspielfilmen gehen viele Filmemacher innovative Wege und
wählen aufregende, neue Perspektiven, um ihre Geschichten zu erzählen.“
So wird es das allererste Action-Musical und die fehlerhafteste
Computer-Animation zu sehen geben, die schrägste Interpretation von
„Carmina Burana“ sowie die aufwendigste Zeichentrick-Handarbeit, die
jemals für einen Zweiminüter angefertigt wurde.
Zudem sind
zahlreiche Preisträger anderer Festivals erstmals in Münster zu sehen.
Mit der skurrilen Beziehungskomödie „Nicole’s Cage“ von Josef Brandl
geht der frischgekürte Gewinner der Shocking Shorts Awards, einem Preis
für den besten Kurzfilm im Genre Action, Krimi, Mystery und Horror, ins
Rennen. Und der Animationsfilm „Ayny – My Second Eye“ von Ahmad Saleh,
Absolvent der Kunsthochschule für Medien Köln, gewann bereits den
Studenten-Oscar.
Der Kurzfilmwettbewerb ist seit mehr als 35
Jahren das Herzstück des Festivals, das seit 1981 von der Filmwerkstatt
Münster ausgerichtet wird. Insbesondere durch seine unkonventionelle
Auswahl wurden immer wieder vielversprechende Talente entdeckt, die beim
Filmfestival Münster einen ihrer ersten Preise erhielten und die später
eine Karriere mit vielen Auszeichnungen machten. Beim letzten Festival
vor zwei Jahren war etwa Patrick Vollrath mit seinem Film „Alles wird
gut“ unter den Gewinnern, der wenige Monate später für den
Kurzfilm-Oscar nominiert wurde.