Obwohl sein Hauptwerk nur 13 Spielfilme umfasst, zählt Stanley
Kubrick (1928-1999) zu den bedeutendsten Filmemachern des 20.
Jahrhunderts. Der Ausnahmeregisseur spielte nicht nur meisterlich auf
der Klaviatur der unterschiedlichsten Genres – von den Historiendramen
„Barry Lyndon“ und „Spar-tacus“ über das Weltraumepos „2001: A Space
Odyssey“, den Anti-Kriegsfilmen „Full Metal Jacket“ und „Paths of
Glory“, dem Psychothriller „Shining“ bis hin zur Kalter Krieg-Satire
„Dr. Strangelove or: How I learned to stop worrying and love the bomb“.
Kubrick verfügte auch über eine singuläre Kontrollmacht und
Verfügungsgewalt innerhalb des Studio Systems.
Als Ehrengast des
Seminars erwartete die Seminarteilnehmer Stanley Kubricks Schwager und
langjähriger Executive Producer Jan Harlan (*1937) zu einem
Impulsreferat und der Möglichkeit zur persönlichen Diskussion. Der
Musikkenner und Produzent Harlan war es, der Kubrick Richard Strauss’
klassische Tondichtung „Also sprach Zarathustra“ zur Untermalung seines
Films „2001: A Space Odyssey“ vorschlug. Folglich prägte die Musikwahl
nicht nur Kubricks Film und in der Folge das gesamte Genre der Science
Fiction, sondern aus Strauss’ bis dato nur Klassik-Kennern bekannter
Nummer wurde ein veritabler und bis heute immer wieder zitierter Hit der
Filmmusik.
Harlan begleitete nach „2001“ alle darauf folgenden
Produktionen Kubricks als Produzent, also „A Clockwork Orange“, „Barry
Lyndon“, „Shining“, „Full Metal Jacket“ und schließlich „Eyes Wide
Shut“.
Das
Seminar fand statt unter Leitung von Nils Daniel Peiler
(Lehrbeauftragter der Goethe-Universität Frankfurt) im Rahmen des
Studienganges "Theater-, Film- und Medienwissenschaft" an der
Goethe-Universität Frankfurt.