Beim ersten von drei Kinoabenden zur Verleihung des 33. Hessischen Film- und Kinopreises wurden in der FilmBühne Bad Nauheim die Preise in der Kategorie Kurzfilm an Nicolas Gebbe für „The Sunset Special“ und in der Kategorie Hochschulabschlussfilm an Bente Rohde und Elisa Mand (Hochschule Darmstadt) für „Ein Leben auf See“.
Der Filmverleih jip film & verleih GbR erhielt den Newcomerpreis; acht nicht gewerbliche Kinos wurden mit den Kinopreisen ausgezeichnet. Eine Gala gibt es in diesem Jahr nicht; die eingesparten Kosten kommen den Kinopreisträgern zusätzlich zugute.
Kunst- und
Kulturministerin Angela Dorn sagte zur Verleihung: „Diesmal feiern wir
die Film- und Kinobranche dort, wo der Film hingehört – in Kinos, vor
Kinopublikum.
Für den mit 7000 Euro dotierten Preis für den besten Kurzfilm waren nominiert:
Ausgezeichnet wurde „The Sunset Special“ von Nicolas Gebbe mit folgender Jurybegründung:
„Der
experimentelle Kurzfilm ,The Sunset Special‘ führt uns mit animierten
Bildern, die Computerspielen ähneln und begleitet werden von unmoduliert
gesprochen Texten, in die digitale Wunschwelt der scheinbar
erstrebenswerten Individualität und Exklusivität. Als Teil einer
Multimediaausstellung löst er die digitale Repräsentanz in unserem Leben
auf. Das schönste Boot, die schönste Insel, das tollste Hotel, eine
exklusive Urlaubsreise präsentiert uns der Protagonist des Films.
Sehnsüchte werden von einer realitätsfremden Bilderwelt in den sozialen
Medien geweckt und zugleich dort als individuelles Erleben präsentiert.
Reale und digitale Welten, die Grenzen verschwimmen. Welche Einflüsse
der digitalen Traumwelten bestimmen und spiegeln die individuelle
Wirklichkeit? Brisante Fragen von gesellschaftlicher Relevanz, die
humorvoll, attraktiv und beängstigend zugleich gestellt werden. Ein
überaus kluger Film, der sehr nachdenklich stimmt.“
Nicolas Gebbe, Bente Rohde und Elisa Mand. (Foto: hFMA)
Die Nominierten für den ebenfalls mit 7000 Euro dotierten Preis in der Kategorie Hochschulabschlussfilm waren:
Die Auszeichnung ging an "Ein Leben auf See" von Bente Rohde und Elisa Mand aus dem Studiengang Motion Pictures der Hochschule Darmstadt mit folgender Jurybegründung:
„Drehen auf
einem Schiff ist schon technisch eine große Herausforderung. Doch nicht
nur das haben Benthe Rohde und Elisa Mand bravourös gemeistert. In ihrem
Film ,Ein Leben auf See‘ nehmen sie uns mit in die Welt von
Krabbenfischern auf der Nordsee. Rohde und Mand beobachten ein kleines
Team von drei Männern, die wochenlang auf dem Kutter zusammen auf
engstem Raum leben und arbeiten. Wir erfahren von ihren
Arbeitsbedingungen und wie sie mit ihren Gefühlen und Gedanken umgehen.
Wir erleben ihre Ratlosigkeit und Existenzängste angesichts der geringen
Fangquoten durch die Überfischung. Und wir erhalten einen Eindruck von
Menschen, die zwei Leben zu bewältigen haben: eines auf See und eines an
Land – inklusive einer berührend-innigen Vater-Sohn Beziehung. Alles in
einem Film, in atmosphärisch dichten Bildern. Ein Leben auf See ist
eine erstaunlich reife Abschlussarbeit aus dem Studiengang Motion
Pictures der Hochschule Darmstadt: Die privaten Einblicke in die
Lebenswelt der Krabbenfischer fügen sich nach und nach ganz
unangestrengt zu einem beeindruckenden Film über gesellschaftlich
relevante Themen zusammen.“
Das Nominierungsgeld in den Kategorien Kurzfilm und Hochschulabschlussfilm beträgt jeweils 1000 Euro.
Alle Informationen gibt es im angehängten PDF und auf der Webseite.