vom 23. – 27. April 2014 in Osnabrück
Warum wir – kollektiv als
verdächtig eingestuft – umfassend überwacht werden müssen, wie ‚Feinde‘
behandelt werden und gleichzeitig auch zu überwachenden ‚Feinden‘
mutieren, ist die Frage, mit der sich das European Media Art Festival vom 23. – 27. April 2014 in Osnabrück beschäftigt.
30
Jahre nach "1984" stehen wir alle unter ständiger Beobachtung: per
Überwachungskamera, durch zentrales Monitoring aller elektronischen
Geräte und durch das Abschöpfen der gesamten Kommunikation. Was von
Orwell noch wie eine tumbe Überwachungsdiktatur gestaltet wurde, hat
sich um ein Vielfaches smarter und subtiler in unseren Alltag
eingeschlichen. Die Disziplinar-Gesellschaft wird zur Gesellschaft der
(Selbst-) Kontrolle, die auf eine optimierte Bewirtschaftung der
Menschen, der Körper und des Wissens zielt und dabei nicht nur sicher
geglaubte Grundrechte verletzt.
In der Ausstellung, in
Performances, begleitenden Filmprogrammen und Talks wird reflektiert,
wie wir zu allseitig überwachten "Feinden" wurden, und wie die aktuelle
internationale Kunstszene darauf antwortet.
Während der
Festivaltage bietet das EMAF in verschiedenen Kinos eine Bandbreite
aktueller Filme und Videos sowohl von renommierten Künstlern als auch
von jungen Talenten. Gezeigt werden Lang- und Kurzfilme, Animationen,
Musik-Clips, Dokumentationen und Experimentalfilme. Darunter werden auch
verschiedene Programme speziell zum Festival-Thema zu sehen sein.
In
Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden werden sich Experten der
Medienkunstszene und investigative Journalisten damit auseinandersetzen,
wie die Überwachung, ihre Sprache, mediale Inszenierung und Architektur
überhaupt funktionieren und wem sie eigentlich nützt.
Presseakkreditierungen bis Anfang April, Kerstin Kollmeyer unter presse(at)emaf.de oder Tel: 0541 – 21 658.