Vortrag von Kelly Conway (Madison, Wisconsin) in englischer Sprache
In
ihrer langen Karriere als Regisseurin, Photographin und bildende
Künstlerin stellte Agnès Varda immer Figuren ins Zentrum ihrer Arbeit,
die sich nicht ergründen liessen. Von der verschlossenen Landstreicherin
in Sans toit ni loi zu den schweigsamen Ladeninhabern in
Daguerréotypes, hat Varda ihren Figuren und ihren Orten gegenüber immer
eine Haltung des Respekts und der Neugier eingenommen. Das wirft die
Frage auf, wie Varda sich selbst als Figur konstruiert, wenn sie sich
der Herausforderung stellt, ihre eigene Lebensgeschichte zu erzählen. Am
Leitfaden dieser Frage erkundet dieser Vortrag die erzählerischen und
stilistischen Techniken in Vardas autobiographischem Dokumentarfilm Les
Plages d’Agnès (2008).
Kelley Conway ist Professorin für
Filmwissenschaft an der University of Wisconsin-Madison. Zu ihren
Publikationen zählen die Monographien Chanteuse in the City (University
of California Press, 2004) und Agnès Varda (University of Illinois
Press, 2015), sowie zahlreiche Artikel zur populären Musik im
klassischen und im zeitgenössischen französischen Kino, zur
Installationskunst und zur transnationalen Dimension des französischen
Kinos.
Film: Les Plages d’Agnès, F 2008, 110 Min.Donnerstag, 5.11.2015, 20 Uhr
im Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt, Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main