Wir freuen uns auf das Hörspiel unseres hFMA-Vorstandsmitglieds Prof. Jan Peters von der Kunsthochschule Kassel.
Immer noch ist der Filmemacher und Hörspielautor Jan
Peters auf der Suche nach Antworten auf die wirklich großen Fragen:
nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Mit dem Eindruck, es
schon an vielen Stellen versucht und dabei wenig Neues entdeckt zu
haben, hat er sich als „artist in residence“ an einem Ort beworben, der
für die Entwicklung neuer Ideen bekannt ist: am CERN, der europäischen
Organisation für Kernforschung in Genf, wo Wissenschaftler aus aller
Welt auch auf der Suche nach Antworten auf wirklich große Fragen sind.
Sie suchen die Weltformel, die alle bekannten physikalischen Phänomene
erklären und verknüpfen soll. Dazu haben sie einen gigantischen
Teilchenbeschleuniger gebaut, den Large Hadron Collider, ein 100 Meter
unter der Erde liegender, 27 km langer Ring, in dem auf
Lichtgeschwindigkeit beschleunigte Protonen zur Kollision gebracht
werden, um die Situation im Universum wenige Nanosekunden nach dem
Urknall zu simulieren.
Im Rahmen eines Stipendiums ab September 2013 konnte
Jan Peters an dieser Grundlagenforschung teilnehmen und ist mit dem
CERN-Ingenieur und nebenberuflichen Filmemacher Neal Hartman zum
Forschungsteam um den Pixel- Detektor am ATLAS-Experiment im CERN
gestoßen. Der Pixel-Detektor ist nur wenige Zentimeter von dem Ort
entfernt, an dem die auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigten Protonen
kollidieren, er hält die Spuren der Teilchen fest, die in den
Kollisionen entstehen. Zum Zeitpunkt des Stipendiums ist am ATLAS-
Experiment gerade eine mehrmonatige Betriebspause, die dazu genutzt
wird, den Pixel-Detektor aus- und umzubauen. Jan Peters hat während
seines Stipendiums das Team um den Pixel-Detektor beim Wiedereinbau
begleitet und zugesehen (und manchmal sogar mit angefasst), wie mehr als
24.000 Datenkabel erneut verbunden, durchgemessen und getestet wurden,
wie Stickstoff in unzählige Rohre gepumpt wurde, um diese auf Lecks zu
testen, wie das Strahlenschutzteam mit Staubsaugern auf dem Rücken zum
Anschleifen von Klebestellen hinzugeholt wurde und vieles, vieles mehr.
Im Hörspiel Wie ich mich dem Ereignishorizont annäherte
erzählt Jan Peters aus der Zeit seines Aufenthalts am CERN, wobei er
sich tief in das Forschungsprojekt hineinbegibt, dabei aber eine
kritische Distanz nicht verliert, den Zuhörer mit Selbstironie zum
Lachen bringt und immer wieder eine Verbindung zwischen Physik und
Kunst, zwischen Philosophie und Politik herstellt.
Jan Peters: Wie ich mich dem Ereignishorizont annäherte
Komposition: Pit Przygodda
Realisation: Jan Peters
BR in Zusammenarbeit mit arts@CERN 2014, Länge: ca. 54’Link zur Sendung
Wiederholung der Sendung am 22.12. um 20.03 Uhr auf Bayern2