Martin Kirchberger studierte seit 1984 unter Helmut Herbst Film an
der HfG Offenbach. Kirchberger und sein Filmteam, darunter viele
HfG-Angehörige, kamen 1991 während der Dreharbeiten zu »Bunkerlow« bei
einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Heidelberg ums Leben. Insgesamt
starben 28 Menschen, darunter auch viele Statisten.
In
seinem Dokumentarfilm »Wunder der Wirklichkeit« spürt Filmemacher Thomas
Frickel den schrecklichen Ereignissen nach und porträtiert seinen
Freund. Der Regisseur wird beim Screening in der HfG anwesend sein.
Termin und Ort:
26.06.2018, 19 Uhr
HfG Offenbach, Aula
Der
Kurzfilm “Bunkerlow” war schon fast abgedreht. Das Team bestand aus HfG
Studenten und Absolventen, die ihr Diplom bei Prof. Helmut Herbst
bereits bestanden hatten. Sie hatten schon einige erfolgreiche Kurzfilme
miteinander gedreht, waren ein eingespieltes Team und Freunde. Nun
hatte der Regisseur Martin Kirchberger für einen satirischen Kurzfilm
mit dokumentarischem Touch auf der Basis einer fiktiven Geschichte
seines Kollegen Klaus Stieglitz eine kleine Filmförderung aus Hamburg
bekommen und wieder kamen alle, um zu helfen.
Es fehlte nur noch eine kleine Sequenz im Cockpit des
sogenannten Rosinenbombers, ein kurzer Dialog zwischen Pilot und
Copilot, und den wollte man mit bewegtem Hintergrund drehen, richtig
fliegen. Für die am Film beteiligten Darsteller war dies lediglich ein
Rundflugerlebnis denn in der Passagierkabine wurde an diesem Tag nicht
mehr gedreht. Der Tonmann Eckhard Kuchenbecker hatte zu Beginn der
Dreharbeiten diverse Mikros im Flugzeug fest installiert, sodass er an
seinem Arbeitsplatz in der Toilettenkabine alles auf seinem Tonbandgerät
mitschneiden konnte. Diese Kabine war auch während der Drehtage in der
am Boden stehenden Maschine sein Arbeitsplatz um nicht ins Bild zu
geraten. Der Tag des Rundflugs begann mit einer Diskussion, dass er
nicht auf der Toilette mitfliegen könne, da es sich dort nicht um einen
versicherten Sitzplatz handele. Aber die Kabel waren verlegt, die Plätze
besetzt, die Zeit drängte und mit den Worten „... was soll denn schon
passieren“ entschied man sich zu fliegen. Um 11:11 Uhr erhielt die voll
besetzte DC-3 Propellermaschine die Startfreigabe.
Alle Informationen zur Veranstaltung gibt es auf der Website.