Die Filmreihe DELEUZE (wieder) SEHEN fragt danach, welche Filme
der französische Philosoph Gilles Deleuze nach seinem Tode in Paris am
4.11.1995 wohl gerne gesehen und über sie nachgedacht hätte. Deleuze
verfasste zahlreiche Schriften über Philosophie, Literatur, Film und
Kunst. Die Filmtheorie von Gilles Deleuze, ist grundgelegt in den beiden
Werken: Kino 1 Das Bewegungsbild (1983/1985) und Kino 2 Das Zeitbild
(1985/1991). Diese Schriften gehört mittlerweile zum Kanon der
internationalen Filmwissenschaften.
Die Filmreihe will
die Aktualität von Gilles Deleuze dokumentieren, befragen und prüfen -
anhand von einzelnen Filmen soll Deleuze (wieder) gesehen werden.
Programm vom Sonntag 08.11. Ladenkino Offenbach - Starkenburgring 4, Offenbach | www.artefakt-offenbach.de
18:00 Uhr
In the Mood for Love Wong Kar-Wai (FR/HK/TH 2000, 98´, OmU)
Die
gedankenspielerische Vorstellung, dass Deleuze ins Kino geht, um sich
In the Mood for Love anzuschauen, eröffnet die Möglichkeit, mit seinen
Begriffen ein spannungsreiches Zusammenspiel zwischen dauerndem Bild und
bewegendem Ton zu umreißen. Wong Kar-Wais Film erscheint auf den ersten
Blick bzw. Ton als die Inszenierung einer tragischen Liebesgeschichte,
in der eine akustische Struktur den Bewegungsrhythmus und damit die
Zeitlichkeit der Bilder bestimmt. Wenn man diesen Film nun als Praxis
des Deleuzeschen Zeit-Bildes theoretisiert, wird offenbar, wie sich das
visuelle Bild gegen die Bewegung des akustischen Bildes behauptet, indem
es seine Ober- fläche in der Tradition des gemalten Bildes präsentiert
und so immer wieder zum dauernden Verweilen einlädt. Der Kommentar wird
sich schließlich mit der Frage auseinandersetzen, inwieweit diese
Konzeption der Darstellungsformen in der Lage ist, für die besondere
Inszenierung von Zeitlichkeit, die dieser Film präsentiert, eine
angemessene »Theorie zu liefern«. (Judith-Frederike Popp)
20:00 Uhr
Judith-Frederike Popp Vortrag zu In the Mood for Love
Judith-Frederike
Popp ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Exzellenzcluster »Normative
Ordnungen« im Rahmen des Projekts »Gesetz und Gewalt im Kino« an der
Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie arbeitet an einer Dissertation
zu den handlungs- und rationalitätstheoretischen Potentialen
psychoanalytischer Theorienbildung unter dem Titel Grenzgänge des
Verstehens – Das psychoanalytische Setting als interdisziplinärer
Prüfstein der Handlungsrationalität.
21:00 Uhr
Donnie Darko Richard Kelly (US 2001, 112´, OmU)
»And I find it kind of funny
I find it kind of sad
The dreams in which I'm dying are the best I've ever had
I find it hard to tell you
'Cause I find it hard to take
When people run in circles it's a very, very
Mad world« (Tears for Fears: Mad World)
Das vollständige Programm aller Tage findet sich angehängt.
Die Veranstaltung ist für alle hFMA-Studierenden geöffnet!