Der 20. Marburger Kamerapreis und die 22. Bild-Kunst Kameragespräche mit Preisträger Philippe Rousselot fanden am 28. – 30. Oktober 2021 vor Ort in Marburg statt. Der Preis wurde verliehen durch Universitäts-Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause & Oberbürgermeister und Kulturdezernent Dr. Thomas Spies.
Studierende aus dem hFMA-Netzwerk konnten wieder ein Exklusivgespräch mit dem Preisträger führen, in dem sie dem international erfahrenen Kameramann in einem nur ihnen vorbehaltenen Gespräch nahe kommen konnten.
Rousselots illustre Karriere als Kameramann begann mit Filmen der Nouvelle Vague und reicht bis zum aktuellen großbudgetierten CGI-Kino.
Er begann als Assistent des legendären Kameramanns Nestor Almendros und bei Eric Rohmer (Ma nuit chez Maude, 1969; Le genou de Claire, 1970). Seinen Durchbruch hatte er mit der spektakulären Kameraführung bei Diva (FR 1981, Jean-Jacques Beineix). In Frankreich arbeitete Rousselots darüber hinaus mit Diane Kurys, Patrice Chereau, Jean-Jacques Annaud und Jacques Doillon zusammen.
Seit Mitte der 1980er Jahre ist er international tätig und gestaltete die Filmbilder für Regisseure wie Tim Burton, Neil Jordan, John Boorman, Stephen Frears, Denzel Washington und Robert Redford. Dreimal war Rousselots für den Oscar nominiert, den er für den Film A River Runs Through It, 1992 auch erhielt. Dreimal wurde er mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet. Er kreierte auch die Bilder der beiden Fantastic Beast-Filmen, die als Vorgeschichte zu den Harry-Potter-Filmen produziert wurden.
Der Marburger Kamerapreis hat sich erfolgreich etabliert als eine Auszeichnung, mit der herausragende Vertreter der Kamerazunft geehrt werden. Die Kameragespräche haben sich zu einem Treffpunkt für Kameraleute, Studierende aus zahlreichen hessischen und deutschen Hochschulen, Filmwissenschaftler und Filmkritiker, aber auch für eine breite interessierte Öffentlichkeit entwickelt.
Ein Teil der Veranstaltung war zusätzlich online zu sehen.