Herzlichen Glückwunsch allen Teilnehmenden und Gewinner*innen des hFMA Wettbewerbs 2025
Bereits am frühen Vormittag des 26. Juli 2025 herrschte reger Betrieb an der Hochschule RheinMain: neunzehn Studierende der Hochschule für Gestaltung Offenbach, der Technischen Hochschule Mittelhessen und der Hochschule RheinMain stellten ihre künstlerischen und konzeptuellen Vorhaben im Rahmen des hFMA-Wettbewerbs 2025 einer elfköpfigen interdisziplinären Jury aus den Bereichen Film, Medien, Bildende Kunst, Soziologie, Literatur und Bildungspraxis vor. Im Zentrum aller Beiträge stand ein komplexes Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz: Gewalt im Kontext von Pornografie.
Die Herangehensweisen der Studierenden waren dabei vielfältig: einige setzten ihren Fokus auf kulturelle, soziale und bildungspolitische Aspekte, etwa auf die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche heute nicht nur früh mit pornografischen Inhalten in Kontakt kommen, sondern auch mit Phänomenen wie z.B. Grooming konfrontiert sind, bei denen Erwachsene und Jugendliche versuchen, sie zur Preisgabe intimer Bilder zu manipulieren und damit zu erpressen.
Andere Studierende untersuchten technische Strategien zur Umgehung von Konsens, beispielsweise in Hotels, Ferienwohnungen und öffentlichen Sanitärräumen, oder befassten sich mit physischer Gewalt bis hin zu Femizid, wie er im Umfeld der Pornoindustrie auftreten kann. Wieder andere Beiträge beleuchteten kritisch die Auswirkungen normierter Körperideale und ihrer medialen Reproduktion auf Selbstwert, psychische Gesundheit und die Erfahrung von Ohnmacht.
Viele Studierende begegneten der Thematik mit sachlicher Ernsthaftkeit, andere mit ironischen oder performativen Strategien. Dabei stand nicht nur die Kritik im Vordergrund, sondern auch der Wunsch, über alternative Narrative, humorvolle Brücken und visuelle Interventionen einen produktiven Zugang zum Thema zu schaffen. In allen präsentierten Projekten wurde spürbar, dass hier eine Generation spricht, die sich gesellschaftlicher Verantwortung bewusst ist und neue Wege sucht, um komplexe Themen sichtbar und verhandelbar zu machen.
Die Jury des hFMA Wettbewerbs 2025 konnte einen ersten, zweiten und zwei dritte Preise sowie ein Sonderpreis für die beste Recherche vergeben. Zusätzlich gab es den hFMA-Preis für ein Projekt, das sich in besonderer Weise durch die Sichtbarmachung queerer Perspektiven auszeichnete. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von rund 4.000 Euro vergeben.
Alle prämierten Projekte sowie eine Auswahl weiterer Einreichungen werden im November 2025 im Rahmen einer Ausstellung öffentlich präsentiert. Für die Umsetzung dieser Ausstellung steht ein Produktionsbudget von rund 40.000 Euro zur Verfügung. „Gemeinsam mit dem Kommunalen Frauenreferat der Landeshauptstadt Wiesbaden als Möglichmacher freuen wir uns darauf, die entwickelten Perspektiven und künstlerisch-gestalterischen Denkanstösse und Diskussionsanregungen noch in diesem Jahr in größerem Rahmen öffentlich sichtbar zu machen.“ sagt Prof. Rüdiger Pichler, Initiator und verantwortlicher Projektleiter.
Ein herzlicher Dank gilt allen Teilnehmer*innen des Wettbewerbs für ihr herausragendes Engagement, ihre Offenheit, ihren Mut und die intensive Auseinandersetzung mit einem komplexen Thema. Ebenso danken wir den Jurymitgliedern für ihre engagierte Teilnahme und ihre differenzierten Rückmeldungen im Rahmen eines einzigartigen Wettbewerbstages, der allen Beteiligten noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.