Vortrag von Delphine Bénézet (London) in englischer Sprache
Der Reichtum und die Vielgestaltigkeit des Werks von Agnès Varda, die über einen Zeitraum von sechzig Jahren eine Vielzahl von Kinofilmen, Fernsehdokumentationen, Filmessays, Kunstinstallation und sogar auch Werbespots geschaffen hat, stellt für Kritiker und Filmwissenschaftler eine Herausforderung dar.
Dieser Beitrag will eine Reihe von Verlaufslinien in Vardas Werk aufzeigen, in dem er zwei Filme miteinander kontrastiert, die in ihrer Entstehung über zwanzig Jahre auseinander liegen: "Du côté de la côte" (1958), ein überschäumender Reisebericht, der an der französischen Riviera gedreht wurde, und "Documenteur" (1980-81), der fiktionale und stärker melancholische Teil von Vardas kalifornischem Dyptichon, zu dem auch "Mur Murs" gehört. Im Fokus steht insbesondere Agnès Vardas innovativer Umgang mit Montage, Musik und Stimme. Das poetische Motiv der Küstenlandschaft verfolgt der Beitrag schließlich weiter zu neueren künstlerischen Arbeiten wie "Les Veuves de Noirmoutier" (2004-2005), "Ping Pong Tong et Camping" (2005-2006), und "Les Plages d'Agnès" (2008).
Delphine Bénézet ist Film- und Literaturwissenschaftlerin und arbeitet derzeit an der London School of Economics. Sie ist die Autorin von "The Cinema of Agnès Varda: Resistance and Eclecticism" (2014) und arbeitet derzeit an einem Projekt über Feminismus und weibliche Kindheit in den zeitgenössischen Filmen von Céline Sciamma, den Coulin-Schwestern und Nathalie Simon.
Filmprogramm: "Du côté de la côte" F 1958, 24 Min & "Documenteur" F/USA 1980-81, 65 min.
Donnerstag, 19.11.2015, 20 Uhr
im Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt, Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main