Mit ihren surrealistisch inspirierten, anarchischen
Filmkunstwerken gab Věra Chytilová dem Kino in den 1960er Jahren ein
neues Gesicht. Zusammen mit Miloš Forman und Jiří Menzel war sie die
Protagonistin der tschechischen Neuen Welle der 1960er Jahre. Anders als
Forman und Menzel, die das Land nach der Niederschlagung des Prager
Frühlings verließen, blieb Věra Chytilová in der Tschechoslowakei und
arbeitete trotz zeitweiligen Berufsverbots beharrlich weiter.
Über
fünf Jahrzehnte schuf sie ein Werk, dessen subversive Kraft ungebrochen
ist und dessen Formreichtum in seinen Kontinuitäten und Brüchen es neu
zu entdecken gilt. Die „Lecture & Film“-Reihe Zwischen Surrealismus
und Subversion: Die Filme von Věra Chytilová präsentiert die wichtigsten
Arbeiten von Věra Chytilová mit Einführungen von Spezialist:innen, die
Chytilová im Kontext der aktuellen filmwissenschaftlichen Debatte
verorten.
Am 29. April ist mit SASEK A KRÁLOVNA (1982) Chytilovás „vermutlich bestes Werk seit den 1960er Jahren“ (Jonathan Rosenbaum) zu sehen, das ebenfalls mit Genre-Motiven arbeitet und zwischen verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen wechselt: Ein bayerischer Jäger besucht mit seiner französischen Verlobten ein Schloss und erhält dort eine Führung von einem Dorfbewohner. Dieser denkt sich nach und nach ein in die Rolle eines mittelalterlichen Hofnarren, der einen König und eine Königin unterhält.
Termin und Ort:
29.04., 20:15 Uhr
SASEK A KRÁLOVNA Der Narr und die Königin
ČSSR 1982. R: Věra Chytilová
- Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V.
Kino des DFF, Kino (Frankfurt am Main)
Alle Informationen gibt es auf der Website.