In einer Zeit, in der Bildschirme und andere Medientechnologien immer
mehr in die bauliche Textur unserer städtischen Räume eingehen, besteht
Anlass, die gängigen theoretischen Konzeptualisierungen der Spezifik des
Bildschirms als einer flachen Oberfläche für die Projektion von
Bewegtbildern einer kritischen Revision zu unterziehen. Dieser Beitrag
befasst sich mit Verwendungen von Bildschirmmedien in urbanen,
öffentlichen Räumen und zu dem, was man das „Dispositif der
Medienarchitektur“ nennen könnte. Er entwickelt einen Zugang, der von
einem grundlegend performativen Verständnis von Architektur ausgeht und
dieses mit der Frage nach der Spezifik von Bildschirmmedien und
interaktiven Medien verknüpft.
Nanna Verhoeff ist Associate Professor of Comparative Screen and Media
Studies am Department for Media & Culture Studies der Universität
Utrecht. Ihre Publikationen befassen sich mit verschiedenen Aspekten der
Medienkultur, vom frühen Kino bis zu digitalen Medien. So befasst sich The West in Early Cinema: After the Beginning (2006) – mit der Frühgeschichte des Kinos, während Mobile Screens: The Visual Regime of Navigation (2012)
eine Medienkomparatistik unterschiedlicher Bildschirmmedien und
räumlicher Praktiken entwirft, von Highway-Panoramas und filmischen
Installationen bis zu Bildschirmen im öffentlichen Raum,
Videospielkonsolen und Navigationsgeräten. Derzeit arbeitet sie an
einem Buch über urbane Interfaces und die Figur der Schichtung in und
durch Medientechnologien.
Termin:
Dienstag, 30.06.2015 | 18 Uhr | Campus Westend Frankfurt, Hörsaalzentrum, Hörsaal 15