Warum gelingt es jungen, talentierten Regisseurinnen und
Regisseuren trotz gut ausgestatteter öffentlicher Förderung allzu oft
nicht, ihre persönlichen, mutigen, andersartigen Filme zu machen? Warum
gelangen vielversprechende Filme, die es gibt, nicht an ihr Publikum?
Die
Veranstalter widmen sich diesen Fragen mit dem Kongress Zukunft
Deutscher Film. Im Rahmen des LICHTER Filmfests bringen sie am 5. und 6.
April 2018 im Gesellschaftshaus des Frankfurter Zoos die großen und
kleinen „Filmtiere“ der Republik zusammen, um gemeinsam Vorschläge für
ein starkes deutsches Kinoschaffen zu entwickeln.
Pate der
Konferenz ist der Filmemacher Edgar Reitz, der als Schirmherr des
LICHTER Filmfests 2016 die Notwendigkeit eines filmpolitischen
Neuanfangs deutlich machte. Unterstützt wird der Kongress von den
Kooperationspartnern Deutsches Filminstitut – DIF e.V. und der
Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Hier der Zeitplan:
Donnerstag, 05. April 2018
12 – 15 Uhr
Forum Europa
Der
Blick nach Europa öffnet die Perspektiven des Kongresses:
Internationale Expertinnen und Experten diskutieren in verschiedenen
Themenblöcken die Bedingungen für Filmproduktion und -förderung in ihren
Ländern.
(Veranstaltung in englischer Sprache).
14 –15:30 Uhr
Funktioniert der deutsche Film nur noch auf Festivals?
Niemand
schaut so viele deutsche Filme wie die Macherinnen und Macher von
Festivals und Filmreihen, die sich mit deutschem Kino befassen. Viele
dieser Filme sind außerhalb des Schutzraums Festival allerdings kaum
mehr sichtbar.
15:45 – 17:15 Uhr
Vortrag & Panel
„6 Minuten 66“ – ein dokumentarisches Experiment
Im Anschluss: Neue Wege im deutschen Film
Welche Wege gehen junge Filmemacherinnen und -macher, um ihre Projekte trotz vieler Widrigkeiten umzusetzen und zu vermitteln?
18 Uhr – 19:30 Uhr
Was wir vom Kino noch wollen
Bis
heute hinken die Kinoeintritte in Deutschland den Nachbarländern
hinterher. Ging jede*r Deutsche 2017 statistisch knapp 1,5 Mal ins Kino,
taten das die Franzosen 3,1 Mal, die Briten 2,6 Mal und die Spanier 2,1
Mal.
Spricht diese Differenz für ein Potenzial für einen neuen deutschen Kinoaufbruch?
20 Uhr
Videoschnipselvortrag
„Glotze, Kino, Filmtheater“ von Jürgen Kuttner
Radiomoderator
und Vortragskünstler Kuttner nimmt er sich dem deutschen Filmschaffen
an und dem Medium, das unsere Filmgeschmäcker einst formte: dem
deutschen Fernsehen.
Freitag, 06. April 2018
10:30 Uhr – 12:30 Uhr
Frühstück & Diskussion
Cinema Next: Breakfast Club Europa
Perspektiven einer europäischen Nachwuchsförderung
Das
etwas andere Zukunfts-Frühstück: Fünfminütige Interventionen zu
europäischen Nachwuchsfilmförderungen setzen Impulse, die in
Kleingruppen diskutiert werden. Was muss sich ändern für junge
Filmschaffende in Deutschland und Europa?
12 – 13.15 Uhr
Panel
Some like it equal – Geschlechtergerechtigkeit in der Filmbranche
Die Veranstaltung diskutiert Perspektiven und Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen in Film und Medien.
13:30 – 15 Uhr
Buchvorstellung und Debatte
Mr. Filmfestival und die aktuelle Festivallandschaft
Christian
Jungen und Tanja Krainhöfer diskutieren die Lage der Festivals und
stellen ihre Arbeiten vor, über den legendären Festivalmacher Moritz de
Hadeln bzw. die aktuelle deutsche Festivallandschaft.
14 – 15:30 Uhr
Panel
Was will das Fernsehen vom Kino?
Fernsehsender
haben durch ihre Rolle als wichtigste Financiers von Filmen eine große
Macht bekommen, auch über die Entscheidungen der Filmförderungen. Die
Digitalisierung stellt gegenwärtig die alten Spielregeln in Frage. Was
erwarten sie sich unter diesen Umständen von Kinofilmen, und was
wünschen sich Filmschaffende von den Sendern?
16 –17:30 Uhr
Das andere Kino: Dokumentarfilm
Die
Digitaltechnik hat für den Dokumentarfilm die Karten neu gemischt: Noch
nie konnte man so einfach drehen. Ein guter Dokumentarfilm aber braucht
in der Regel nach wie vor Zeit und Personal für Recherche, Dreh und
Postproduktion. AuftraggeberInnen und Förderer sind nicht immer bereit,
diese Arbeit zu honorieren, während andererseits der Kampf um
Sendeplätze und Sichtbarkeit in den Kinos nicht leichter geworden ist.
16 – 17:45 Uhr
Kann Filmförderung widerspruchsfrei sein?
Filmförderung
verdankt ihre Entstehung dem Wunsch, die Wettbewerbsnachteile
künstlerischer Filme auszugleichen. In der aktuellen Praxis jedoch soll
„Qualität“ nur noch dazu dienen, wirtschaftlichen Erfolg
sicherzustellen. Dies führt zu einer vollständigen Aushöhlung des
Qualitätsbegriffs. Wir erstellen einen Befund und stellen Überlegungen
zu einem neuen Modell an.
18 –19:30 Uhr
Impulsvortrag & Gespräch
Abschlusspanel: Zukunft deutscher Film
Präsentation der Ergebnisse des Kongresses
Ergebnisse
am Ende des Kongresses zur Zukunft des deutschen Films: Wie können
Filmföderung, Ausbildung und Filmkultur in Deutschland vorangebracht
werden? Die in diesem Abschlusspanel vorgestellten Ergebnisse sollen
konkrete Handlungsaufforderungen an die filmpolitischen Entscheiderinnen
und Entscheider in Deutschland sein.
Alle Veranstaltungen imZoo-Gesellschaftshaus, Alfred-Brehm-Platz 16, 60316 Frankfurt am Main
Alle Informationen gibt es auf der Website. Tickets sind hier erhältlich.