Improvisation im Film:
Eine fortlaufende Kooperation des Bachelorstudiengangs Schauspiel der HfMDK mit dem Bachelorstudiengang Motion Pictures der Hochschule Darmstadt, Sommersemester 2025
Die hochschulübergreifende Kooperation zwischen den hessischen Hochschulen in Frankfurt und Darmstadt in Form einer einwöchigen Exkursion konnte dank der Förderung durch die HFMA vom 11.-16.05.2025 zum zweiten Mal stattfinden. Unter der Leitung von Prof. Bettina Blümner (h_da) und Prof. Brigitte Bertele (HfMDK) erhielt der Studiengang „Motion Pictures“ der h_da und der zweite Jahrgang des Studiengangs „Schauspiel“ der HfMDK die Möglichkeit, gemeinsam zu erforschen, wie Improvisation vor der Kamera funktioniert.
Der Fokus der Zusammenarbeit lag auf der Kommunikation zwischen Regie und Spieler:innen, auf der schauspielerischen Gestaltung eines vielschichtigen Charakters und der künstlerischen Zusammenarbeit beim Entwickeln und Drehen einzelner Szenen. Zur Vorbereitung setzten sich beide Hochschulen zuvor mit dem Thema Improvisation im Film theoretisch auseinander, um sich gemeinsam praktisch an diese Kunstform heranzuwagen.
Hierbei wurden vorhandene grundlegende Erfahrungen am Set vertieft, da es sichum ein anderes Prozedere handelt, als die Arbeit mit einem festen Skript. An Stelle von Konzepten, die lange im Voraus geplant und dann strukturiert durchgeführt werden, gab es als Arbeitsgrundlage nur Figuren- und Konfliktkonstellationen diverser Charaktere. Diese von den Schauspielenden entworfenen Figuren sollten nun in verschiedenen Duo Szenen aufeinander treffen. Dazu entwickelten die Motion Pictures Studierenden Regie- und Kamera-Konzepte zur gemeinsamen filmischen Umsetzung. In der Exkursionswoche konnten sowohl kommunikative Skills verfeinert, als auch filmkünstlerische Mittel erprobt und gemeinsam in Anwendung gebracht werden. Die Schauspiel-Studierenden gewannen an Sicherheit in der Darstellung vor der Kamera, die Motion Pictures-Studierenden in Teamführung und der Inszenierungsarbeit.
Durch den gemeinsamen Aufenthalt am Filmmotiv konnten die Studierenden der jeweiligen Studiengänge nicht nur tiefer in die jeweiligen erzählerischen Sujets einsteigen, sondern auch Netzwerke für zukünftige Zusammenarbeiten in Hessen knüpfen. So merkte man bereits innerhalb der sechs Tage enorme Fortschritte in den einzelnen Drehteams, sowie zunehmenden Facettenreichtum in Inszenierung und schauspielerischer Umsetzung.
Teilnehmer:innenstimmen:
„Mit den 6 Tagen, die uns für dieses Seminar zur Verfügung standen, hatten wirschon spürbar mehr Zeit zum Proben und zum Drehen als mit den 5 Tagen letztes Jahr, was sehr notwendig war, um neben dem Produzieren von Szenen auch nochvoneinander lernen zu können. Es wäre sogar sehr wertvoll gewesen, wenn es die Möglichkeit gegeben hätte, sich vor der Filmwoche schon mal zu treffen und sich über die Arbeit und die Rollen auszutauschen, um tiefer in die Szenen einsteigen zu können. Ich als Schauspieler habe viel gelernt über die Arbeit im Film zu improvisieren und auch über die Herausforderungen der Regie und des Kamerateams und die nötige Kommunikation bei Improszenen.“
„Die Impro-Arbeit mit den Schauspiel-Studierenden der HFMDK zwang mich als Regieführender meine Komfortzone zu verlassen. Sie forderte mich auf, schnell zudenken und zu entscheiden und dann die Kontrolle abzutreten und den Darstellenden zu vertrauen. Als dies gelang und das Ergebnis besser war, als die Vorstellung, die man davor im Kopf hatte, sorgte es für ein euphorisches Gefühl, das ich nur sehr selten als Regieführender erleben durfte.“
„Inszenierung Elective hat mir riesig gefallen. Ich habe unglaublich viele wertvolle Erfahrungen gesammelt, die mich sowohl persönlich als auch professionell weitergebracht haben. Besonders begeistert hat mich der praxisorientierte Ansatz – ich konnte als Regisseurin sehr viel Neues lernen und direkt anwenden. Ein echtes Highlight war die Zusammenarbeit mit ausgebildeten Schauspielerinnen von der HFMDK. Diese Erfahrung hat mir eine ganz neue Ebene in meiner bisherigen Laufbahn eröffnet. Zum ersten Mal konnte ich meine Regiearbeit mit professionellen Darstellerinnen ausprobieren, was unglaublich bereichernd war. Durch den Workshop habe ich nicht nur neue Techniken kennengelernt, sondern auch einbesseres Verständnis für meine eigenen Stärken und Schwächen als Regisseurin entwickelt. Das motiviert mich, mich weiterzuentwickeln und meine Arbeitsweise gezielt zu verbessern. Es war eine intensive, lehrreiche und sehr inspirierende Zeit – und dabei hatte ich auch noch riesigen Spaß! Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit.“
„Dieses Inszenierungs-Elective ist meiner Meinung nach eine essentielle Erfahrungs-Grundlage für den Werdegang einer kompetenten Regie.“
„Der diesjährige Fokus auf Improvisation war eine wichtige Fortführung derErkenntnisse aus der Ausgabe des letzten Jahres und ich fühle mich nun deutlich sicherer in meiner Regiearbeit.”
„Die Gemeinschaft wächst in der äußerst angenehmen Jugendherberge fernab vonder städtischen Reizüberflutung fantastisch zusammen. Hier entstehen Erinnerungen, Erkenntnisse und Bondings, von denen wir sicherlich ein Leben lang zehren werden. Ich bin abermals beeindruckt und dankbar, dies erleben zu dürfen. Dieser Kurs ist ein absolutes Muss!“
„Das Inszenierungs-Elective war eine sehr intensive Zeit für mich. So viele Erfahrungen, liebe Menschen und tolle Erinnerungen. Nicht nur im Bereich der Regie- und Inszenierungsarbeit, sondern auch auf menschlicher Ebene. Der Teamgeist und die gegenseitige Unterstützung bei den Drehs war wundervoll und ich konnte vielseitige und sehr facettenreiche Lernerfahrungen machen. Und dabei hatte ich auch noch so viel Spaß! Ich bin sehr dankbar für die tolle Möglichkeit dieses Electives :)"
„Die diesjährige Filmfahrt hat wieder einen tollen Raum unter jungen KünstlerInnen geboten, um in einen künstlerischen Austausch und Entwicklungsprozess zukommen. Sowohl für die Filmstudierenden als auch für die Schauspielstudierenden bot das Konzept des Improfilms neue spannende Herausforderungen. Wie viel Freiheit räumtman Spielenden ein, wie erarbeitet man gemeinsam eine plausible, tiefe Storyline und eine aus der Improvisation erarbeitete Szenenarchitektur in kurzer Zeit? Dadurch dass dieselben Rollen in verschiedenen Szenen gespielt wurden, konnten tiefere Charaktere entwickelt werden im Verlauf der Dreharbeiten. Im Schauspiel hatten wir die Chance, fernab der Hochschulräumlichkeiten für einen längeren Zeitraum intensiv zu drehen und das Spiel vor der Kamera abseits der Bühne genauer zu erproben und zu untersuchen. Die ausgiebigen Feedbackrunden haben wichtige Entwicklungsschritte für alle Beteiligten ermöglicht. So würde beispielsweise über Grenzen und Umgang mit Grenzüberschreitungen gesprochen. Insgesamt erlebe ich diese Woche als einmalige Chance im Studium lange und begleitet vor der Kamera zu stehen.“
„Das Seminar hat mich darin bestärkt, über meinen eigenen Schatten zu springen. Zum ersten Mal habe ich Regie-Techniken gelernt und diese in der Arbeit mit Schauspieler*innen anzuwenden. Ich fühlte mich sehr wohl, in diesem Rahmen auch Fehler zu machen und neue Sachen auszuprobieren. Auch lernte ich zum ersten Mal, Ton aufzunehmen — das Rotieren der Departments innerhalb der Gruppe ist ebenfalls eine wertvolle Erfahrung gewesen. Umso bereichernder war die Möglichkeit, sich mit der HFMDK zu vernetzen, um in der Zukunft nochmal zusammenarbeiten zu können. Und der Edersee war der perfekte Ort für all das!!“
„Ich bin sehr dankbar für diese Woche. Als Regisseurin ist es mir unglaublich wichtig, zu lernen, wie man richtig mit Schauspielern kommuniziert. Wie man sich gegenseitig unterstützt und gemeinsam das Beste aus einer Szene herausholt. Genau das hat diese Woche ermöglicht. Man lernt nicht nur untereinander (Filmstudenten), sondern eben auch gemeinsam mit den Schauspielern. Dadurch, dass man eine Woche intensiv miteinander Zeit verbringt und verschiedene Szenen in unterschiedlichen Rollen aufnimmt, lernt man enorm viel. Ich habe in dieser Woche auf so vielen Ebenen so viel über Regie gelernt – sei es von anderen Filmstudenten, von den Schauspielern, durch das Feedback der anderen Gruppen oder auch über mich selbst und darüber, wie ich Regie führen möchte. Man hat in dieser Woche etwas erlebt, was im normalen Set-Alltag oft zu kurz kommt: Man hat wirklich Zeit, gemeinsam etwas zu entwickeln, zu reden, zu diskutieren und Kompromisse sowie Lösungen zu finden. Am Set fehlt im normalen Produktionsdruck häufig genau dieser Raum, um sich so intensiv mit Schauspiel und Regiearbeit auseinanderzusetzen. Ich würde es jederzeit wieder machen und bin extrem dankbar für diese Erfahrung!“
„Vor 2 Jahren war ich schonmal in diesem Elective und ich bin begeistert, wie sehr es sich in dem Zeitraum das Konzept, welches eh schon sehr gut war, verbessert hat. Der Austausch bezüglich verschiedener Schauspiel- und Regie-Techniken war viel intensiver und konnte einen sehr gut auf die Drehs vorbereiten. Durch die räumliche Einheit aller Personen kann ein sehr gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut werden, welches essentiell fürs Regieführen ist und dadurch alle Filme aufgewertet hat. Am Ende vom Elective sind die Skills massiv erweitert worden und man ist nicht dieselbe Person wie am Anfang.“
„Für mich war das Inszenierungs-Elective eine der intensivsten und lehrreichsten Veranstaltungen meines bisherigen Studiums. Sechs Tage mit so vielen wundervolltollen, kreativen Menschen an einem Ort zu sein verbindet und schafft eine Vertrauensgrundlage für gemeinsame Arbeit, die man sonst so nicht findet. Ich habe unfassbar viel gelernt, über Schauspielführung, Improvisation, die Wichtigkeit von Zusammenarbeit und Verständnis füreinander in der gesamten Crew und vor allem über die bewegende Kraft von Kunst, die in dieser Werkstatt entstehen konnte. Ich glaube, ich kann mir sowohl persönlich als auch in meiner künstlerischen Arbeit sehr viel für meinen weiteren Weg mitnehmen und gehe mit neuer Inspiration und erfüllt aus dieser wunderschönen Woche heraus.“
„Fünf Tage intensiv Filmstudenten und Schauspielende zusammenarbeiten zu lassen war eine große Freude. Ich durfte sehr viel lernen, menschlich und filmisch hat man eng zusammengearbeitet und ich wünsche jedem, mit Interesse in den entsprechenden Feldern auch solche Erfahrungen zu machen. Die Reise an den Edersee war nicht nur die wunderschöne Location wert, sondern all die lehrreichen Dreharbeiten, Proben und Besprechungen. Ich habe es sehr genossen, die Film-Departements durchzuwechseln und werde immer sehr positiv an die gemeinsame Zeit zurückdenken!“
„Mir hat der Workshop sehr geholfen, um in einem ständigen kollektiven Austauschüber Inszenierungsweisen und Möglichkeiten in der Zusammenarbeit mit Schauspielenden als Regieperson Wissen zu vertiefen. Ich habe die gemeinsamen Feedback Runden sehr geschätzt, wo es möglich war, neue Impressionen zugewinnen, wie unterschiedliche Regiepersonen inszenieren und wie wir in einem ehrlichen Austausch mit den Spielenden konstruktive Kritik bekommen durften. Auch die Zeit, die wir außerhalb der Drehzeit nutzen durften, um uns besser kennenzulernen oder zu Proben, hat sehr geholfen, um ein besseres Verständnis für die Arbeit aller Beteiligten zu bekommen. Ich fand den Schwerpunkt der Improvisation sinnvoll gesetzt, um nicht eine vorgegebene Szene mit den Spielenden zu gestalten, sondern aktiv in der Gemeinschaft eine mit den Charakteren der Spielenden zu entwickeln. So konnte etwas Neues, Besonderes in der Kooperation der beiden Hochschulen entstehen.“
„Die Erfahrung im Rahmen des Inszenierungs-Electives in der Jugendherberge war für mich äußerst bereichernd und ausgleichend. Der geschützte Raum inmitten der Natur hat nicht nur die kreative Zusammenarbeit mit den Schauspielenden intensiviert, sondern auch unser gemeinsames Miteinander und Vertrauen spürbar gestärkt. Durch das fokussierte, szenenbezogene Arbeiten konnte ich meine Fähigkeiten in der Regieführung gezielt weiterentwickeln. Insgesamt war es eine prägende und inspirierende Erfahrung, die ich nicht missen möchte.“
„Für mich ist das Acting Elective eine wunderbare Möglichkeit des Ausprobierensund Zusammenkommens. Mir als Spieler gibt er Einblicke in die Filmarbeit, aus einer Nähe, die an einem richtigen Set gar nicht gegeben ist. Auch mit so vielen Regiepersonen zu arbeiten, die alle unterschiedlich fortgeschritten sind, lässt mich meine Arbeit und Verantwortung darin deutlich besser verstehen. Außerdem wardiese Woche ein Raum zum disziplinübergreifenden Kontakte knüpfen und ich freue mich darauf, diese im professionellen Umfeld weiter pflegen zu können.“