Im Januar 2013 setzt der Portikus in Zusammenarbeit mit der
Kuratorin und Filmwissenschaftlerin Marie-Hélène Gutberlet die Reihe
African Cinema Series mit fünf aufeinanderfolgenden Filmabenden fort.
Die Filme nehmen nächtliche Narrative und die Metamorphosen der
materiellen Oberflächen im Kunstlicht in den Blick.
Das
afrikanische Kino fächert sich neu auf. Derzeit entstehen Filme, die des
Nachts in Metropolen spielen und sich mit den besonderen Reizen dieser
Tageszeit auseinandersetzen. Kunst-, Dokumentar-, Spielfilm- und
Videoproduktionen befassen sich mit Musik und Politik, den Dimensionen
eines rund um die Uhr aktiven Warenumschlags sowie jeglicher Art von
kriminellen und lasziven Energien.
Die Arbeit auf dem nächtlichen
Set ist filmisch interessant, weil Kunstlicht und digitale
Bildgestaltung durch Lichtkörper (z.B. Fernsehern, Neonlampen,
Reklametafeln, Scheinwerfern etc.) zum Einsatz kommen. Während Filme,
die tagsüber spielen, mit dem Status Quo kämpfen, entsteht nachts eine
neue urbane Fiktion. Die Dunkelheit nimmt dem Filmbild der Stadt das
folkloristische Klischee und verleiht ihr einen modernen und zugleich
magischen Charakter.
TERMIN: 18. JANUAR, 19 UHR
PROGRAMM: Kempinski, Neil Beloufa, Mali, 2007, 10'
Hóspedes da Noite/Night Lodgers, Licinio Azevedo,
Cameroon, Mozambik, 2007, 53'
ADRESSE: Portikus, Alte Brücke 2 / Maininsel, Frankfurt/Main
In
Kempinski beschreiben verschiedene Laiendarsteller wie weise Apostel
nachts draußen in Bamako, der Hauptstadt von Mali, im Schatten des
verlassenen Kempinski-Hotels im Schein von Neonlichtlampen ihre
Zukunftsvorstellungen, Science Fiction, Telepathie und
Lichtgeschwindigkeit.
Hóspedes da Noite ist ein Dokumentarfilm über
das ehemals größte Grand Hotel in Mozambik, das heute eine Ruine ohne
Strom und ohne fließendes Wasser ist, und in dem 3500 Menschen leben,
manche seit 20 Jahren.
Informationen zum Portikus und der Veranstaltungsreihe gibt es auf der Website.