Die Filmreihe DELEUZE (wieder) SEHEN fragt danach, welche Filme
der französische Philosoph Gilles Deleuze nach seinem Tode in Paris am
4.11.1995 wohl gerne gesehen und über sie nachgedacht hätte. Deleuze
verfasste zahlreiche Schriften über Philosophie, Literatur, Film und
Kunst. Die Filmtheorie von Gilles Deleuze, ist grundgelegt in den beiden
Werken: Kino 1 Das Bewegungsbild (1983/1985) und Kino 2 Das Zeitbild
(1985/1991). Diese Schriften gehört mittlerweile zum Kanon der
internationalen Filmwissenschaften.
Die Filmreihe will
die Aktualität von Gilles Deleuze dokumentieren, befragen und prüfen -
anhand von einzelnen Filmen soll Deleuze (wieder) gesehen werden.
Programm vom Samstag 07.11. Pupille Frankfurt - Mertonstraße 26 — 28, Frankfurt | www.pupille.org
18: 30 Uhr
Rushmore Wes Anderson (US 1998, 93´, OV)
Wes
Anderson inszeniert mit Rushmore die Geschichte des eigensinnigen
Schülers Max Fischer, der sich nicht für Schulnoten, sondern für seine
skurrilen Projekte interessiert. Als er seine Liebe für die Lehrerin
Miss Cross entdeckt, weiß er noch nicht, dass er mit seinem Förderer und
Freund Herman Blume konkurriert. Familiengeschichten und
Wahlverwandtschaften sind in den Filmen Andersons verwoben mit der
großen Liebe, wahnwitzigen Geständnissen und großen Kleinkriegen. Dabei
am wichtigsten: die exzentrisch-neurotischen Figuren.
21:00 Uhr
Olaf Sanders Vortrag zu Ghost Dog
Olaf
Sanders lehrt nach Stationen in Hamburg, Köln und Tübingen
»Systematische Erziehungswissenschaft« an der TU Dresden. Zahlreiche
Veröffentlichungen zur Bildungsphilosophie, Pop, Kino und Serien,
kürzlich: Greatest Misses. Über Bildung, Deleuze, Film, neuere Medien
etc. (2015)
22:00 Uhr
Ghost Dog – The Way of the Samurai Jim Jarmusch (US 1999, 116´, OmU)
Jim
Jarmuschs Ghost Dog ist ein Film über einen mysteriösen Auftragskiller
und Remake von Jean-Piere Melvilles Le Samouraï (FR 1967). Als gute
Wiederholung zeichnet er sich durch viele kleine Differenzen aus: Ghost
Dog ist schwarz wie La pianiste bei Melville, schätzt Hip Hop, der dem
Film seinen Rhythmus gibt, und nimmt die Samurai-Tradition ernst,
wodurch Ghost Dog auch die Linie einiger Kurosawa-Filme wie Yojimbo (JP
1961) fortsetzt. Durch seinen Auftraggeber wird der Film außerdem ein
MafiaFilm, der einige Motive mit The Sopranos gemein hat. Kurz: Ghost
Dog bildet einen Knoten in Jarmuschs »amerikanische[m] Rhizom«
(Deleuze/Guattari), das Jarmusch zu einem sehr deleuzianischen
Filmemacher werden lässt. (Olaf Sanders)
Das vollständige Programm aller Tage findet sich angehängt.
Die Veranstaltung ist für alle hFMA-Studierenden geöffnet!