Catherine Lieser betreut als Förderreferentin den Nachwuchsbereich bei HessenFilm und Medien GmbH. Sie hat an der Hochschule für Fernsehen und Film (Produktion und Medienwirtschaft) studiert und zudem eine Ausbildung zur Kauffrau für audio-visuelle Medien absolviert. Catherine Lieser ist seit 2006 in der Branche tätig – unter anderem im Agenturwesen, Produktion und Vertrieb. Sie engagiert sich im Netzwerk Women in Film und Television (WIFT) in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet.
Wir haben ihr zu ihrem Berufsalltag vier Fragen gestellt:
Haben Sie mal gezählt, wie viele Projektideen Ihnen im Zuge der Beratung vorlagen, seitdem Sie bei der HessenFilm tätig sind?
Gezählt habe ich die vielen Exposés, Treatments, Konzepte und Drehbücher nicht. Wenn ich versuche auf eine Zahl zu kommen, denke ich tatsächlich an konkrete einzelne Projekte, bei denen mich entweder die Geschichte im Allgemeinen, eine Figur oder ein Aspekt im speziellen besonders angesprochen hat. Noch einprägsamer sind solche Projekte, bei denen der fertige Film ebenso überzeugt oder zusätzlich überrascht. Es freut mich immer sehr, wenn ein Filmemacher seine Idee erfolgreich umsetzen konnte und wir, die HessenFilm, ihm dabei helfen konnten, in seinem beruflichen und künstlerischen Weg weiter voran zu kommen.
Gibt es innerhalb der geförderten Projekte etwas spezifisch "Hessisches" zu erkennen – Schwerpunkte oder Gemeinsamkeiten?
Die Gemeinsamkeit bei den Filmprojekten – wenn man denn eine solche finden möchte – ist der Wunsch Geschichten zu erzählen, die den Zuschauer emotionalisieren. Nicht alle Antragsteller, die hier ansässig sind, sind auch gebürtig aus Hessen. Gerade die Hochschulen und Universitäten ziehen Studierende nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus der ganzen Welt an. Die Bandbreite der individuellen Perspektiven, Geschichten und Erzählhaltungen der hessischen Filmemacher ist also vielfältig.
Was ist aus Ihrer Sicht wichtig für eine Förderung?
Ich persönlich erachte als wichtig einen Überblick der Filmemacher zu haben, sodass es mir möglich ist, Antragsteller auch über die klassische Beratung hinaus zu unterstützen, z. B. in Form von Vernetzung. Ich möchte den Filmemachern nicht nur dabei helfen, ihre aktuellen Projekte zu finanzieren, sondern ebenso, sich grundsätzlich beruflich und künstlerisch weiterzuentwickeln.
Was steht im zweiten Halbjahr besonders im Fokus?
Wir haben in diesem Jahr noch einen Einreichtermin für die Gremien 1 und 2 anstehen sowie einen Termin für die Hochschulabschlussförderung. Außerdem haben wir zusätzliche Gelder für eine Medienförderung erhalten, für die ich alle Interessierten zu einer Beratung aufrufen möchte. Hierbei liegt der Fokus auf solchen Projekten, die sich den bisherigen Förderbereichen nicht zuordnen lassen, wie z. B. VR Projekte.