Jia Zhangkes Filme können alle als Erinnerungsstücke zur neueren chinesischen Geschichte verstanden werden, keiner aber ausdrücklicher als 24 City (2008). Indem der Film Subjektives und Flüchtiges aufzeichnet, verwandelt er Gedächtnis in Geschichte. Zugleich setzt er der kohärenten Argumentation und Perspektivierung der konventionellen Geschichtsschreibung einen heterogenen Diskurs entgegen, der reale und inszenierte Interviews mit Literatur, Musik, Montagen von Fabrikarbeiten und langen Porträtaufnahmen von Arbeitern und ihren Familien kombiniert.
Chris Berry ist Professor für Filmwissenschaft am King’s College London und der Autor von Postsocialist Cinema in Post-Mao China: the Cultural Revolution after the Cultural Revolution (2004) und dem vierbändigen Standardwerk Chinese Cinema (2012).
Vortrag in englischer Sprache
Film: 24 CITY, VR China 2007, 102 Min.
Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41, Frankfurt am Main
Eintritt 5 Euro. Platzzahl beschränkt. Kartenreservierungen empfohlen unter 069 961 220-220.