Shela Sheikh is Lecturer in the Department of Media, Communications and Cultural Studies at Goldsmiths (University of London), where she convenes the MA Postcolonial Culture and Global Policy and co-chairs the Goldsmiths Critical Ecologies Research Stream.
Prior to this she was Research Fellow and Publications Coordinator on the ERC-funded Forensic Architecture project (also Goldsmiths). She lectures and publishes internationally. Her research interrogates various forms of witnessing, between the human, technological and environmental.
A recent multi-platform research project around colonialism, botany and the politics of planting includes a special issue of Third Text co-edited with Ros Gray, “The Wretched Earth: Botanical Conflicts and Artistic Interventions” (vol. 32, issue 2–3, 2018), and Theatrum Botanicum (Sternberg Press, 2018) co-edited with Uriel Orlow, as well as numerous workshops on the topic with artists, filmmakers and environmentalists.
Earth Speaks: Cinema, Representation and Extractive Aesthetics
In Zusammenhang mit der aktuellen
Klimakrise und der immer heftigeren Gewalt gegen die Umwelt sind Fragen der
Darstellung vorrangig. Visuelle Kulturen bestimmen, wie der anthropogenische
Klimawandel wahrgenommen, verstanden und wie damit umgegangen wird. Vor allem
hat das Kino die ästhetische Herausforderung angenommen, Zeuge zu sein von
“slow violence” (Nixon) und “quasi-events” (Povinelli) – von akkumulierenden,
oft nicht wahrnehmbaren Bedingungen, die sich in die Zukunft ergießen, und die
schon in der Gegenwart präemptiv gefühlt worden sind. Des Weiteren sind die
Unzulänglichkeiten der politischen Repräsentanz – quer über die Spaltungen von
Rasse, Ethnizität, Klasse und Geschlecht – sichtbar im verbreiteten
Klimakolonialismus und Umweltrassismus geworden. Entscheidend hier sind die
darstellerischen Zwickmühlen in Bezug auf Begriffe wie „Stimme“, „Agency“,
„Erzählung“, Souveränität und Übersetzung, mit denen sich post- und dekoloniale
Theorien seit Jahrzehnten auseinandersetzen. In diesem Fall erweitern sie sich
zu den Verhältnissen zwischen Menschen und der Umwelt, und der Fähigkeit der
Selbstdarstellung. Genauso gefährlich wie die Fehldarstellung und die Verkennung
ist das Risiko der Überdarstellung als Überdeterminiertheit, und die Erfassung
der Differenz. Welche Darstellungsstrategien sind für uns verfügbar, damit wir
diese Situation bewältigen können? Im Rahmen der globalen extraktiven
Wirtschaft, wie könnte eine nicht extraktive, nicht aneignende Ästhetik
aussehen? Mit Bezug auf mehrere Beispiele frage ich: was ist die Rolle der
filmischen Praxis, ob experimentellen oder nicht?
Dienstag, 12.11.2019 | 18 Uhr
Raum 1.314, Eisenhower-Saal
Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt am Main